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Das Bonni – unser Stadtteilzentum

Eine Anlaufstelle für buchstäblich alle Menschen: So versteht sich das neue Stadtteilzentrum Bonni in Hassel, das jetzt eröffnet wurde. Das NRW-Modellprojekt, getragen von einer Bürgerstiftung, soll die Stadterneuerung stärken.

Die Hasseler sind ihrer Zeit voraus. Wem das gestern während der Feierstunde noch nicht klar geworden war bei der Würdigung ihres innovativen bürgerschaftlichen Engagements in Sachen Stadtteilzentrum – dem wurde es bei dem Versuch bewusst, das umgebaute Bonni offiziell zu eröffnen: Den Knopfdruck zum Aufschwingen der Türen konnte sich Dr. Rolf Heinrich, Pfarrer a.D. und Vorstand der Bürgerstiftung Leben in Hassel, sparen. Denn die Bürger hatten es sich längst bei Kaffee und Kuchen gemütlich gemacht in ihrem alten umgebauten Gemeindezentrum.

Vor rund zehn Jahren atmete die Idee Sozialromantik pur: Menschen verschiedener Kulturen, Religionen, Generationen, politischer Überzeugungen und Begabungen aus dem Stadtteil an einem Ort zusammenzubringen; ihnen Kultur-, Ernährungs-, Beratungsangebote zu machen; gar Jobs für Menschen mit und ohne Förderbedarf im integrativen Restaurationsbereich und in der Fahrradwerkstatt anzubieten. Nun, nach eineinhalb Jahren Um- und Neubauzeit unter der Regie des Architekturbüros Kroos + Schlemper aus Dortmund, ist genau das am Eppmannsweg Realität, getragen von der Bürgerstiftung.

Muskelhypothek

Dass der Name „Bonni“ des alten Bonhoeffer-Hauses übernommen wurde, sei „Tradition und Verpflichtung zugleich“, auch künftig ein Haus der offenen Tür im weitesten Sinne zu sein, so Heinrich. Er dankte Verantwortlichen, Förderern und ehrenamtlichen Bauhelfern, die in rund 3000 Stunden mit ihrer „Muskelhypothek“ den Umbau mit möglich gemacht hätten.

Was Wunder, dass OB Frank Baranowski den Akteuren „Stehvermögen“ attestierte. Dabei erinnerte er daran, dass sich die Gemeinde schon zuvor in Sachen soziale Entwicklung zu Wort gemeldet und Offenheit gelebt habe. „Da war es nur konsequent, baulich für ein offizielles Zentrum zu sorgen.“

NRW-Staatsminister Michael von der Mühlen, als Bau-Dezernent mit dem Projekt betraut, würdigte dieses als „Baustein für die Stadterneuerung im nördlichen Gelsenkirchen“. Superintendent Rüdiger Höcker ermunterte derweil, das Bonni „mit Leben und Herzblut zu füllen“, als er auf die dort vertretenen Beratungsdienste des Diakoniewerks verwies: den psychosozialen Dienst, die Schuldnerberatung, den Jugendmigrationsdienst.
Friedliche Zusammenarbeit

Und die Zuhörer? Schienen froh, am Ende der Reden aktiv werden zu dürfen: Sie schickten Ballons gen Himmel mit Karten, auf denen sie ihre Wünsche niedergeschrieben hatten. So wie Nuran Demir (41), die mit ihrem Sohn am Mikro stand: „Ich wünsche mir eine friedliche Zusammenarbeit zwischen den Menschen verschiedener Religionen, und dass uns die Gemeinsamkeiten bewusster werden“.

WAZ 24.08.2016

Das neue Stadtteilzentrum Hassel nimmt Konturen an. Treffpunkt, Begegnungsstätte, Beratungsstelle, Jugendzentrum, Fahrradwerkstatt und Gastronomie gehen am 23. August 2016 in Betrieb.

Wolfgang Rossmann, Vorsitzender des Presbyteriums der evangelischen Lukas-Kirchengemeinde, nimmt noch Wetten an: Ob die Männer vom Bau es schaffen, das neue Stadtteilzentrum Hassel rechtzeitig zum Eröffnungstermin am 23. August 2016 fertig zu stellen? Wie das so ist auf Baustellen: Wochen vor der Übergabe deutet nichts darauf hin, dass sich der Vorhang pünktlich auf der Theaterbühne des Bonni hebt, dass das Restaurant Appetit auf abwechslungsreiche Mahlzeiten macht, dass die Fahrradwerkstatt einziehen kann und Beratungsstellen ihren Service anbieten. Verzögerungen darf es jetzt nicht mehr geben, denn das Programm für den Eröffnungssonntag ist festgezurrt.

Wer sich jetzt die Baustelle am Eppmannsweg ansieht, wird feststellen: Nur die Lukaskirche ist geblieben. Die Neubauten drumherum nehmen Sucht- und Schuldnerberatung, das Jugendzentrum, die Gastronomie, die Radwerkstatt und die Begegnungsstätte auf. „Acht Jahre harter Arbeit liegen hinter uns“, blickt Wolfgang Rossmann auf die Vorbereitung und Planung des Projektes und die eigentliche Bauphase zurück, die knapp zwei Jahre dauerte.

Das Stadtteilzentrum Hassel wird natürlich mehr als nur runderneuerte Gemeinderäume: Es ist Stadtteilmittelpunkt, Treffpunkt und Begegnungsstätte für jedermann, weltoffen, bewusst ökumenisch und multireligiös angelegt. Pfarrer Hagen Schillig legt aber Wert auf die Feststellung, dass mit der Öffnung der Gemeinde zum Stadtteilzentrum auch erhalten werden konnte, was der evangelischen Kirchengemeinde in Hassel wichtig ist.

Bergfest für die Um- und Neubauphase

Im Mai 2015 sollte das neu renovierte „Bonni“ am Eppmannsweg in Gelsenkirchen eigentlich eröffnet werden. Bürgermeister Frank Baranowski lobt zwar das Engagement der Bürgerstiftung. „Ich bin mir ganz sicher: Ohne die vielen Hände, die mit anpacken wären wir hier an dieser Stelle nicht so weit“, sagte er. Jedoch wurde, und das passiert vielen Bauherren, der Eröffnungstermin jetzt noch mal auf den August verschoben. Wir sind trotzdem optimistisch, dass dieser Termin passt!

Das Dach des Stadtteilzentrums in Hassel ist schon längst fertig und zum Glück auch dicht. Die Bürgerstiftung „Leben in Hassel“, die für den Um- und Neubau des Gebäudes im Stadtnorden steht, feiert Bergfest im Bauvorgang.

„Eigentlich wollten wir zur Hälfte Richtfest feiern, aber das Dach steht schon und unsere Architekten schlugen dann das Bergfest vor“, berichtet Dr. Rolf Heinrich, Vorsitzender der Bürgerstiftung und Motor des Projekts. Seit der Grundsteinlegung im Juli letzten Jahres liege man äußerst gut im Zeitplan auch die Kosten seien im Rahmen des vorher kalkuliertem.

„Spatenstich“ für das Stadtteilzentrum

Am 14.07.14 fand in Gelsenkirchen-Hassel das jährliche Stadtteilfest der Ev. Lukas-kirchengemeinde statt. Ein Schwerpunkt war die bevorstehende Realisierung des Stadtteilzentrums. Fast alle benötigten Voraussetzungen und Genehmigungsverfahren sind vorhanden. So ist mit dem Beginn der Baumaßnahmen im kommenden Oktober zu rechnen. Um dies auch symbolisch darzustellen, wurde anstatt eines ersten Spatenstichs eine Schatulle mit Inhalt in eine Wand des zukünftigen Stadtteilzentrums eingemauert.

Tagung zum Thema: Verantwortung im Stadtteil teilen Die katholische Akademie „Die Wolfsburg“ in Mülheim a.d.R. veranstaltete vom 31.08. – 01.09. eine Tagung mit dem Titel „Verantwortung im Stadtteil teilen – Kirche in neuen Bündnissen vor Ort“. Die >Herausforderungen unserer Zeit erfordern neue Bündnisse unterschiedlicher Einrichtungen und Organisationen in unkonventionellen Projekten. „Durch unkonventionelle Projekte mit anderen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft handeln Kirchen im Stadtteil“ heißt es in dem die Tagung begleitenden Flyer. Im Gelsenkirchener Stadtteil Hassel ist ein solches Bündnis seit einigen Monaten genannten Akteuren gebildet und die Bürgerstiftung „Leben in Hassel“ gegründet, um ihren Beitrag zur Lösung der Probleme im Stadtteil zu leisten.

Ungefähr 80 Teilnehmer der Tagung haben sich am 31.08. in Hassel eingefunden, um sich über die Geschichte, Entwicklung und natürlich über den aktuellen Stand der Bürgerstiftung zu informieren. Nach einigen Wortbeiträgen, die in die Tagung einführen sollten, wurde die derzeitige Situation erläutert. Dr. Rolf Heinrich (Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung), Heike Lorenz (leitende Sozialarbeiterin der hiesigen Diakonie und ebenfalls im Vorstand der Stiftung), Hermann Spickermann (katholische Gemeinde St. Pius und Kuratoriumsmitglied der Stiftung) und Irmgard Schiller (Stadtplanungsamt Gelsenkirchen und in dieser Funktion Beraterin der Stiftung) erläuterten aus ihrer Perspektive die Entwicklung und den derzeitigen Stand in Hassel. Anschließend wurde den Teilnehmern ein Einblick in Arbeitsbereiche wie z.B. in den schon vorhandenen Veranstaltungsbereich, aber auch in neue Bereiche, wie z.B. die sich im Aufbau befindende Fahrradwerkstatt. Weitere Informationen auch zu beiden anderen Tagungstagen finden Sie hier: Verantwortung im Stadtteil teilen – Rückblick NRW spricht Förderempfehlung aus Eine der Hauptaufgaben der Bürgerstiftung „Leben in Hassel“ ist die Einrichtung und der Betrieb eines Stadtteilzentrums, welches das Gemeindezentrum der Ev. Lukas-Kirchengemeinde ersetzt. Ein wichtiger Baustein auf dem Weg dahin war die Einrichtung der Bürgerstiftung.  Nunmehr ist ein weiterer, ebenso wichtiger Baustein erreicht. Die Realisierung des Stadtteilzentrums geschieht unter Begleitung und mit Hilfestellung  von Einrichtungen des Landes Nordrhein-Westfalen. Dazu zählt auch der Beirat „Initiative ergreifen“, welcher am 24.04.2012 eine Förderempfehlung ausgesprochen hat. „Der Beirat „Initiative ergreifen“ empfiehlt dem Städtebauministerium (MWEBWV NRW) die Förderung des Projekts „Stadtteilzentrum Lukaskirche“. Hier entsteht ein Modell für eine Stadtteilinfrastruktur im sozialen und kulturellen Bereich aus der Tradition einer basisorientierten langjährigen Gemeindearbeit und einer bürgerschaftlichen Trägerverantwortung. „Zwar steht diese Förderempfehlung noch unter dem Vorbehalt letzter zu klärender Fragen, aber die Verantwortlichen sind sicher, dass diese in den kommenden Wochen geklärt werden können.  Das bedeutet, dass für die bauliche Realisierung des Stadtteilzentrums insgesamt ca. 4,6 Mio. zur Verfügung gestellt werden. Ca. 3,56 Mio. davon werden vom Land NRW getragen; der Rest muss von der Stadt Gelsenkirchen und der Bürgerstiftung aufgebracht werden. Regierungspräsident überreicht Anerkennungsurkunde

Mit Wirkung vom 28.12.2011 wurde die Bürgerstiftung „Leben in Hassel“ formell durch die zuständigen Behörden anerkannt. Diesem Ereignis folgte am 14.02.2012 ein feierlicher Akt, bei dem der Bürgerstiftung durch den Regierungspräsidenten Prof. Dr. Reinhard Klenke die Anerkennungsurkunde überreicht wurde. Die Veranstaltung fand in der Lukas-Kirche statt – dem größten Versammlungsraum des Stadtteils.

Prof. Dr. Klenke Rolf Heinrich erläuterte in seiner Begrüßungsrede noch einmal die Entwicklung der Kirchengemeinde hin zu einer auf breiter Basis aufgestellten Bürgerstiftung, die das kommende Stadtteilzentrum realisieren und tragen wird. Bürgermeisterin Gabriele Preuß ermutigte die Stiftung und wies auf die lange Tradition < der Kirchengemeinde für Stadtteilarbeit hin.

„Die Lukas-Kirche wurde bewusst als größter Versammlungsraum des Stadtteils gebaut. Der Raum der Kirche und die Einrichtungen der Gemeinde gehören nach dem Selbstverständnis der Lukas-Gemeinde nicht nur der Christengemeinde, sondern zugleich der gesamten Bürgerschaft, gleich welcher Religion, Kultur und Nationalität sie angehören. Die „Kirche“ gehört nicht sich selbst, sondern den Freuden und Leiden der Menschen im Stadtteil und den Fragen des Gemeinwesens.“ (Dr. Rolf Heinrich) Neben dem Regierungspräsidenten wohnten dem Festakt Vorstand und Kuratorium der Bürgerstiftung, Bürgermeisterin Gabriele Preuß sowie zahlreiche Bürger/innen aus Hassel bei.

Auch der Regierungspräsident äußerte sich ermutigend: „Mit dem weit gefächerten Zielekatalog und Ihrem Engagement tragen Sie dazu bei, das gute Miteinander in der Gesellschaft zu stärken“, sagte der Regierungspräsident in der Feierstunde. „Sie übernehmen soziale Verantwortung und steigern die Lebensqualität im Stadtteil.“
Stellvertretend für die Hasseler Bürgerschaft sprach Lore Neyen, die sich seit 50 Jahren in der Gemeinde engagiert und ihr Engagement nun auch im Stadtteilzentrum fortführen wird. Kulturell garniert wurde die Veranstaltung durch verschiedene Tanzgruppen der Hasseler Schreberjugend, durch atemberaubende Tanzakrobatik der „Smart Rythm Crew“ sowie einem Ausschnitt aus dem neuesten Programm der Rocktheatergruppe „Tullux“.

Bürgerstiftung „Leben in Hassel gegründet „Auf der Gründungsveranstaltung am 14. September 2011 in der Lukas-Kirche wurde die
lange geplante und gut vorbereitete Bürgerstiftung gegründet und kann damit endlich ihre Arbeit aufnehmen. Die Bürgerstiftung wurde u.a. von Bürgerinnen und Bürgern aus dem Stadtteil, aus Stadt und Politik, von ortsansässigen Unternehmern und Religionsgemeinschaften gegründet.
Dr. Rolf Heinrich

Sie wird die Arbeit fortführen und fortentwickeln, die von der Ev. Lukas-Kirchengemeinde und anderen über Jahrzehnte aufgebaut wurde und nun von einer Kirchengemeinde allein nicht mehr getragen werden kann aber auch nicht getragen werden muß, weil sich hier längst die Erkenntnis durchgesetzt   hat, das moderne Stadtteilarbeit und -entwicklung verschiedenste Einrichtungen aber auch Politik und Wirtschaft integrieren muß. Bürger, Wirtschaft, Stadt und Religionsgemeinschaften stehen jetzt gemeinsam mit in der Verantwortung. Dies wurde auch von Dr. Rolf Heinrich (Bild links) deutlich gemacht, der vor seinem Ruhestand  über 30 Jahre die Geschicke in Gelsenkirchen-Hassel als Pfarrer der Evangelischen Lukas-Kirchengemeinde mitgestaltet hat.

Nach seiner Wahl bestellte das Kuratorium folgende Personen zum Vorstand, welcher zunächst für drei Jahre die Geschäfte der Stiftung führen wird:

Die Gründungsveranstaltung wurde dabei nicht nur kulinarisch sondern auch musikalisch aufgelockert.
Zunächst sorgte die im Dietrich-Bonhoeffer-Haus angesiedelte Smart Rythm Crew  für athletische Tanzeinlagen, die selbst für die Kamera „Schwindel“-erregend war. Die Veranstaltung endete dann mit klassischer Musik. Vorgetragen wurde im Duett von Violine und Flügel u.a. „Air“ von Bach.